2010 Auszeit in Kanada
- Birgit Sedlak
- 31. Aug. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Nachdem ich im Jahr 2010 meine Anschlussheilbehandlung beendet hatte, buchte ich mir einen Flug nach Kanada. Es war der erste Flug in meinem Leben. Meine Söhne sind zu dieser Zeit schon um die halbe Welt gereist, mein Mann hatte ebenfalls schon Flugerfahrung; nur ich nicht :-)
Als ich am Flughafen eincheckte meinte der Mitarbeiter, dass ich mir für meinen ersten Flug ein ganz schön weites Ziel ausgesucht hätte.
Meine Söhne lebten damals in Kanada und fuhren dort Moto-Cross-Motorradrennen. Sie hatten sich ein Wohnmobil gekauft und fuhren damit von Rennen zu Rennen. Jetzt quartierte ich mich bei ihnen für 6 Wochen ein. Am Wochenende vor meinem Flug war noch ein Rennen und mein jüngerer Sohn verletzte sich und musste zurück nach Deutschland. Wir beide sind am gleichen Tag geflogen. Er von Kanada nach Deutschland, ich von Deutschland nach Kanada.
Irgendwie schon komisch, dass man in 10.000 Meter Höhe aneinander vorbeifliegt :-)
Am Flughafen in Hamburg hatte alles gut geklappt. Ich winkte meinem Mann noch einmal zu und verschwand in Richtung meines Gates. Mein erstes großes Abenteuer konnte beginnen. Ich hatte mir viel Zeit (letztendlich zu viel Zeit) für meinen Anschlussflug eingeplant, damit ich mich nicht stressen musste. Von Hamburg gestartet hatte ich in Frankfurt über 4 Stunden Aufenthalt. Zeit genug um den Flugplatz etwas besser kennenzulernen :-) Dann ging es weiter nach Toronto. Dort sollte mich mein Sohn abholen.
Wir benutzten verschiedene Ein- und Ausgänge und haben uns zuerst nicht gefunden. Ich wollte mein Handy benutzen und stellte fest, dass es in Kanada nicht funktionierte. Heute ist das alles einfacher :-) Da bin ich zu einer Wechselstube gegangen und habe die Frau dort gebeten mit ihrem Telefon meinen Sohn anzurufen und ihm mitzuteilen, wo er mich finden kann. Ihr merkt schon, es war mein erster Flug :-)
Alles hat prima geklappt und ich konnte zum ersten Mal das Wohnmobil bewundern, dass ich bis dahin nur von Fotos kannte.
Wir fuhren durch Ontario weiter Richtung Quebec. Am Wochenende waren die Rennen unter der Woche Training und Sightseeing. Wir besuchten drei Tage Ottawa. Eine wunderschöne, lebendige Stadt mit tollen Museen und direkt am Wasser. Es war sehr auffällig, wie viele Menschen sich hier sportlich betätigten. Joggen, Kanu fahren, ja sogar mit Jumpingschuhen sind welche durch die Stadt "gesprungen". Wir hatten einen wunderschönen Campingplatz am Rande von Ottawa und wurden hier sogar von einem Sightseeingbus abgeholt.
Die Niagarafälle durften natürlich auch nicht fehlen. Hier machten wir eine Schiffstour. Und ich hatte mir vorgenommen in den nächsten Jahren andere große Wasserfälle zu besuchen. Aber meine Mindset war damals noch nicht soweit. Das war mein Wunsch, doch ich hatte ihn nicht visualisiert.
Viele andere schöne Orte mit interessanter Geschichte säumten unsere Tour. Da fällt mir ein, wir waren u.a. in einem kleinen Museum irgendwo in Ontario. Dort hielt sich der Erfinder des Basketballs (James Naismith) häufig auf. Ein großartiges Museum mit vielen interessanten Geschichten über diesen Sport und dessen Erfinder.
Zum Ende meines Besuches sind wir dann in die USA gefahren. Dort waren die nächsten Rennen.
In Ohio haben wir uns noch ein Rodeo angeschaut und wenige Tage später ging es für mich vom Flughafen Columbus wieder nach Hause.
Nichtsahnend, dass mein Mann und ich in den Folgejahren noch viele weitere Besuche in den USA verbrachten.
Doch davon später irgendwann.
Fazit:
Wichtig ist erst einmal, dass du anfängst etwas umzusetzen, was du dir wünscht.
Mache dir nach einer schweren Zeit dein erstes Geschenk und lege einfach los. Ganz egal, was du gerne möchtest. Was dir seit Jahren im Kopf rumschwebt, was du aber nie gewagt hast anzupacken. Vielleicht ein Tandemsprung aus dem Flugzeug, eine Fahrt im Fesselballon, eine Safari, eine Kreuzfahrt...
Oder du meldest dich in einem Fitnessstudio an und beginnst damit, deinem Körper etwas Gutes zu tun. Oder du gehst zu einer Typenberatung und machst aus dir die Person, die du schon lange sein wolltest. Es gibt unzählige Möglichkeiten für dich.
"Sag ich will und nicht ich möchte"
deine Birgit
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